Transalp 2009, Tag5

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Seit 14.01.2002 - 13 Jahre Montagsradler !

 

Tag 5: von der „Gran Fanes Alm“ nach Cencenighe / Agordino ( 61 Km, 1755 Hm )

…nach diesem geselligen Abend mit der Wirtin und allerhand Einheimischen, die es sich ähnlich gut gehen liessen wie wir, überraschte uns das Frühstück nicht. Es war als wäre uns ein Wunsch erfüllt worden. Hier oben gab es natürlich keinen Cappuccino, aber der Kaffee war sehr gut und die wertvollen Cerealien in Form von Speck, Salami und Käse gingen sofort in die Blutbahn; und zwar mit grösstem Vergnügen!

Diese Hütte hatte sich dann den Montagsradler Aufkleber ehrlich verdient und die Wirtin freute sich auch sichtlich über diese grossartige Auszeichnung und liess es sich nicht nehmen nochmals ein Schnäpschen auszugeben! Respekt!

 

 

Man könnte der Meinung sein dass es sich bei der heutigen Etappe um eine sogenannte „Warmduscher-Etappe“ handelt; weit gefehlt, trotz einer Seilbahnfahrt, oder gerade deswegen war auch dieser Tag wieder von unglaublicher Härte geprägt. Die Seilbahnfahrt von Arabba zum Beispiel brachte sehr wenig (es war wirklich vieles nicht fahrbar) ausser den wundervollen Blick auf den Gletscher der Marmolata aber abwärts musste einfach vieles geschoben und getragen werden. (Eine gute Empfehlung sieht anders aus!) Das Wetter tat ein Übriges, es war hier oben saukalt, furchtbar windig und es fielen immer mal wieder Tropfen auf uns.

Aber zurück zum Anfang des Tages: Bei strahlendem Sonnenschein befuhren wir geschmeidig wie Wildkatzen das Tal in Richtung Westen. Es war die wahre Freude, meist leicht Berg ab, harter perfekter Untergrund, kleine Sprünge eingebaut usw. usw….. Aber dann ist Schluss, das Hochtal endet jäh und fällt steil ab. Diese Treppen sind unfahrbar (O.K. No  Way Ray würde evtl. die ein oder andere Stufe hinabspringen;  aber wir sind Männer um die Vierzig mit Frauen und Kindern zu Hause!)

Also kurz getragen und dann ging es schon wieder auf schönen winkligen Trails hinab bis zum Capanna Alpina; eigentlich eine sehr gute Einkehr aber für uns doch zu früh. Wir wollten auf dem gegenüber liegenden Hang Mittag essen. Das hiess nochmal 800 hm hochkurbeln bis zur obligatorischen Nahrungsaufnahme zu Mittag.
Auf kiesigen Versorgungswegen ging es relativ gleichmässig nach Oben. Kurz vor dem Gipfel fuhren wir an einem schönen Lokal vorbei, liessen es aber entgegen unserer Gewohnheiten links liegen. Wir waren hart zu uns und wollten erst oben Pause machen.

Dort angekommen wurden wir von Wanderern fast zertreten, klar es fährt auch eine Gondelbahn hier hinauf.

 

 

 

 

 

 

Also traten wir spontan die Flucht an um zum Rifugio Incisa zu kommen. Minuten später betraten wir die Terrasse dieser Alm und waren wieder ganz allein, wunderbar und dies mit tollem Blick auf die Gletscherseite der Marmolada.

…………………..…es gibt Momente die sind unbezahlbar da hilft auch eine goldene Kreditkarte nichts ;-)

 

Frisch gestärkt ging es über Forstwege und teilweise über Trails hinab ins Tal. Ein wenig verfahren, zu weit unten rausgekommen und wir mussten wieder 200 hm nach Arraba hinauf kurbeln. Dort ab zur Talstation der großen Seilbahn, Tickets gekauft, eine Schokolade aus dem Automaten gezogen und erst mal 30min auf die nächste Gondel gewartet. Es zog sich, wir hatten noch viele Höhenmeter und Kilometer am heutigen Tag vor uns; daran denkt man in Momenten wie diesen wenn man total entspannt und leicht genervt auf die Bahn wartet

….. Schliesslich kam die Gondel und brachte uns genau nach Fahrplan, der Rhythmus beträgt 30 Minuten, in der quasi für uns reservierten Gondel (es gab keine anderen Mitfahrer in der 60 Personen Kabine, schnell nach oben. Welch Wunder, 5 Minuten später und 1000 Meter höher war es nach dem Verlassen der Gondel sofort bitterkalt was durch kräftigen Windböen nochmals verstärkt wurde.

Die Aussicht war phantastisch auch wenn das Wetter zunehmend schlechter wurde, die Aussicht auf die zum Greifen nahe Marmolada war von hier wirklich tief beeindruckend, ein massiver alleine stehender Felsklotz mit Gletschern überzogen…

Der Blick in die Vertikale, da wo wir hin wollten, sah von hier auch wunderbar und noch sehr gut fahrbar aus; das sollte Lust und Laune auf mehr machen… Es entstanden beeindruckende Bilder die quasi direkt nach der steilen Einfahrt in den Hang geschossen wurden, das war auch gut so denn mit jedem Meter den wir uns nach unten durchkämpften wurde der Trail unfahrbar! Franz suchte sich einen Pfad der etwa 200 Meter westlich von unserem war, sah von der Entfernung besser aus als unserer, aber er brauchte für ein kurzes Stück 5 Minuten länger als wir. Also war unser nicht wirklich fahrbarer Trail noch der Bessere!

Jetzt fielen zu allem Überfluss auch die ersten Tropfen was in Anbetracht der vielen Felsplatten beim Biken auch kein direkter Vorteil ist, es wurde sehr schmierig was die Rate des fahrbaren erneut herab setzte. Wir sahen unser nächstes Ziel schon vom Gipfel, ein Albergo am Stausee unterhalb der Marmolada, kamen ihm aber nur sehr langsam näher. Als wir etwa 2/3 der Strecke hinter uns hatten wurde der Weg wieder besser und damit auch wieder größten Teils fahrbar, wunderbares Gefühl nach 30 Minuten Berg ab schieben, so kamen wir jetzt doch wieder zügig voran und erreichten den Albergo kurz vor dem Einsetzen von starkem Regen.

Nach dem Capo hatte der Regenspuk bereits sein Ende gefunden und das Wetter wurde wieder merklich besser. Auf der für Autos gesperrten Seite ging es um den See herum, hier machten wir KM um KM in einem guten Durchschnitt was sich aber bald wieder änderte als wir das Ende des Stausees erreichten und rechts auf die Skipiste einbogen. Ein klitzekleiner Pfad durchschnitt die Wiesen und wurde wohl von Wanderern und einigen Bikern benutzt. Es war genial zu fahren, wurde aber immer steiler bis es schließlich einmal so steil wurde dass Heinz einfach einen Abgang machte. Ich, kurz hinter ihm, kam bei dieser heiklen Passage gerade noch so durch aber es hat nur ganz wenig für einen „Wiesenabgang“ im Steilhang gefehlt. Auf Ski hätte man hier nur ein müdes Lächeln im Gesicht, wenn man aber in der Falllinie auf dem Bike runter muss sieht es durchaus spektakulär aus und ich muss sagen es fühlt sich aus dem Sichtwinkel des Fahrers welcher hinter dem Lenker, mit dem Arsch über dem Sattel ist, auch Adrenalin fördernd aus.

Irgendwann hat uns dieser wunderbare Wiesentrail wieder ausgespuckt und wir mussten ein kleines Stück dem Tal, immer noch Berg ab, auf der Hauptstraße folgen. Bald erreichten wir einen kleinen Ort wo wir wussten, dass wir wieder die Seite am Fluss wechseln mussten um wieder auf einen schönen Wald und Wiesen Pfad zu kommen der uns fast bis zum heutigen Etappenziel bringen sollte.

Es war eine erholsame Fahrt über 10 KM die aber wieder am Ende eines Stausees endete. Jetzt sollten es noch lockere 10 Minuten auf Asphalt, leider nun auch viel befahren, werden um unser Ziel für heute, Cencenighe zu erreichen.

70 Kilometer und 3000 standen auf unseren Tachos   ;-)

…bereinigt, abzüglich der Seilbahn blieben noch 61 KM und 1800 HM übrig, klingt eigentlich nicht viel, aber in Anbetracht der Tatsache dass wir mal wieder jedem „Fuchs und Igel Trail“ gefolgt sind waren wir ziemlich fertig zumal sich in diesem Kaff auch erst mal keine Unterkunft finden ließ. Nach langem Suchen wurden wir aber in einem kleinen aber feinen B&B fündig. Das war eine wirkliche Wohltat denn wenn man sich den  Albergo dieses Ortes ansieht würde man auch nochmal 2 Stunden Fahrt, in jeder Schwierigkeit, in Kauf nehmen um ja nicht hier unterkommen zu müssen!!!

Wir hatten ein großes Appartement mit Antiquitäten für uns und die Wirtin erklärte uns auch wie wir die einzige Pizzeria, eigentlich auch das einzige Lokal, in diesem nicht wirklich schönen Ort finden würden.

Die Lage dieses Lokals kann man nur als beschis--- bezeichnen. Wir saßen im freien, auf einem Asphaltparkplatz und hatten Sicht auf den Eingang des Lokals welches im Erdgeschoss eines kleinen Hochhauses lag.

Berge die es hier zahlreich gab, waren auf Grund dieser entzückenden Lage nur zu erahnen. Die Pizzas waren allerdings klasse! Das Weißbier schmeckte sauer, war aber kein Problem da das erste gleich weg war und wir direkt auf Wein umgestiegen sind!

 

 

 

 

 

Der  Abend war jung also auf zur Piazza, dort gab es tatsächlich eine Bar mit Terrasse, die Aussicht war auch besser und sie hatten viel und guten Wein aber….  Was aber wird man sich jetzt denken,   … es war 10 Uhr, wir sollten Zahlen da die Bar jetzt schließen wollte!!!!

Wir fanden schließlich noch eine kleine Eisbar welche noch vitaminhaltige Getränke für uns im Ausschank hatte. Abend in Anbetracht der äußeren Umstände gerettet, aber wir waren alle heilfroh Morgen diesen entzückenden Ort wieder schnellstens verlassen zu dürfen……..

 

Bericht von Walter

 

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