Dienstagsradlerrennen 2009

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Zu den Fotos:

 

CC-Rennen Kiefersfelden und Oberbayerische MTB-Meisterschaften

Samstag, 16. Mai 2009

Route: CC-Strecke rund um die Schopper-Alm

Streckenlänge und Höhenmeter: Unterschiedlich

 

Ergebnisse:

      Corinna, 1. Platz “Jugend weiblich” mit 1 Minute 46 Vorsprung auf die Zweitplazierte                

      Sebi:      3. Platz “Jugend männlich”

      Bernd:     1. Platz “Fun Herren”, mit 1 Minute 16 Vorsprung auf den Zweitplazierten

      Walter:  11. Platz ”Fun Herren”

      Börni ist leider wegen technischem Defekt ( Cube ) ausgefallen.

     


Im Detail:

Walter ruft an: „Wos is, fahr’ma zu de Dienstagsradler auf’s Rennen?“

Bin doch nicht verrückt, schießt es mir durch den Kopf, weil ich z.B. an die Streckenbeschreibung von Bernd aus dem letzten Jahr denke. Doch Walter spricht weiter von „Fun-Klasse“ und „ganz locker“ sowie „Mords-Gaudi“ und solchen Dingen. Schon überzeugt, wir fahren.

Samstag, 10.20 Uhr, Regen. Walter holt mich ab und ist wie immer optimistisch bis zu den Haarwurzeln. Das Wetter soll im Laufe des Tages besser werden und so starten wir in Richtung Kiefersfelden. Bernd ist auch schon unterwegs und hat Corinna und Sebi, „unsere“ beiden Lizenzfahrer, dabei. Kaum sind wir am Parkplatz, verjagt die Sonne kraftvoll die letzten dunklen Regenwolken.

Wir schlüpfen schnell in die Montagsradler-Trikots und kurbeln hinauf zur Schopper-Alm, wobei Walter wie ein Walross schnauft. Ich dagegen fahre ganz locker und habe das Gefühl, dass ich heute gut in Form bin... so kann man sich täuschen. Doch das werde ich erst viel später wissen.

Als wir oben ankommen, ruft’s schon aus dem Nachmeldehäuschen „Ja, die Montagsradler, grias’ Eich, schee, dass ihr aa do seid’s...“ Die Dienstagsradler begrüßen uns herzlich und wir fühlen uns sofort willkommen. Nach kurzem Palaver schauen wir uns „die Schlüsselstelle“ der Abfahrt an: Eine Wurzelstufe, die Bernd schon letztes Jahr beschrieben hatte. Müsste jetzt nicht unbedingt sein, denke ich mir, aber geht schon. Kurz darauf starten die ersten Schülerrennen und die Schopper-Alm wird zum Cross-Country Hexenkessel. Die Strecke verläuft so ideal um die Alm herum, dass man als Zuschauer die Fights und die Rangfolge sehr gut verfolgen kann. Die beiden (!) Streckensprecher tun ihr übriges dazu und kommentieren die Rennen, als wäre es die Streif in Kitzbühel. Einfach super!

Jetzt ist Corinna dran, und wir schauen ihr begeistert und brüllend zu, wie sie den Anstieg gleich nach dem Start konzentriert hinaufzieht und dabei schon fast alle anderen Mädels überholt... dann verschwinden die Junior-Racerinnen erstmal oben im Wald. Da wir uns den jetzt folgenden Streckenabschnitt noch nicht angeschaut haben, glaube ich immer noch, dass man sich nach dem Startanstieg sicher ein wenig erholen kann... Wenig später düst Corinna als erstes Mädchen die Wiesenabfahrt runter und wir sind total aus dem Häuschen. Corinna jetzt schon auf Platz 1 und wenn es so weiter geht, dann wird sie das Rennen souverän gewinnen. Und es ging so weiter. Corinna siegt mit deutlichem Vorsprung und wirkt sofort nach Zieldurchfahrt so, als wäre gar nix gewesen. Unglaublich. Wir empfangen sie herzlich und gratulieren ihr zur Oberbayerischen Meisterschaft!

„Teilnehmer zum Start der Fun-Klasse“ tönt es aus den Lautsprechern. Jetzt also wird’s für Bernd, Walter und mich ernst. Bernd startet als Vorjahres-Sieger und Favorit ganz vorne, Walter und ich werden als Nachmelder in die letzten Reihen der ca. 25 Starter gestellt. AC/DC scheppert aus den Lautsprechern, mit den einsetzenden Drums erfolgt der Start. Alle düsen wie vom Dreizack gestochen den ersten „Highway to Hell“-Anstieg hinauf. Walter und ich schnappen uns einige Konkurrenten, kommen gemeinsam oben an und reihen uns im Mittelfeld ein, während es kurz über eine wellige Wiesenpassage hinauf zum stetig ansteigenden Waldweg geht. Von wegen Erholung! Ich atme schwer, und eigentlich reicht’s mir jetzt schon. Dabei geht es den anderen sicher genau so, denn dieser von Null-auf-Hundert-Cross-Country-Vollgas-Wahnsinn hat’s in sich, glaubt mir.

Zertrümmerte Dachziegel pflastern jetzt den Weg hinauf durch den Wald und es ist gar nicht so einfach, den Druck zu halten. Vor Walter kämpft ein Fahrer wackelnd mit dem Untergrund. Walter zieht konsequent vorbei, während ich einen Augenblick zögere und auf den Wackelritter beinahe auffahre. Ich stecke hinter ihm fest, kann ihn erst nach einem beinahe Stillstand überholen und sehe Walter 20m vor mir schon tief auf sein Jeckyll geduckt in die Abfahrt eintauchen. Als ich in die Wiesenabfahrt einfahre, höre ich die euphorischen Durchsagen der Rennkommentatoren: „Bernd Scheffler jetzt schon mit 20 Sekunden Vorsprung...!“ Ich kann mich gar nicht lange für Bernd freuen, denn die spassige Wiesenabfahrt braucht erhöhte Aufmerksamkeit, um nicht einen Fahrer vor mir einfach zu überrollen. Erst nach einer kleinen Bachdurchfahrt und einer Wurzel S-Kurve kann ich an ihm vorbei schleichen (ja, schleichen ist das richtige Wort dafür...).

Die Wurzelstufe schramme ich einfach wild hinunter, hinein in das nun folgende Flussbett mit losem Kiesel... außerordentlich Kräfte zehrend. Genau so, wie die Hin-und-Zurück-Wellen-Wiesenpassage, auf der mir Walter schon entgegen kommt. Er hat jetzt 50m Vorsprung und das ist viel auf diesem weichen Boden, der die Reifen zu Verschlucken scheint. Als ich die letzte Auffahrt dieser Runde zum Ziel hinaufkeuche, sehe ich zwei Dienstagsradler-Mädels am Zeitnahme-Truck stehen, halte kurz an und keuche: „Is ja brutal, da wär’ jetzt a Weißbier recht...“

Schließlich fahre ich ja in der Fun-Klasse, gewinnen werde ich unter Umständen auch nicht mehr (der Sprecher hatte Bernds Vorsprung zu seinen Verfolgern in der Zwischenzeit mit 30 Sekunden beziffert, zu mir sicher jetzt schon Minuten) da muss so was schon mal gehen... ;-)

„Mach’ma, in der nächsten Runde kriegst Dein Weißbier“ rufen mir die zwei zu und ich hechle den Anstieg zur zweiten Runde hinauf, wobei ich mich irgendwie besser fühle. Kaum oben, pfeife ich aber schon wieder aus dem letzten Loch und alles beginnt von vorne. Im Waldanstieg schalte ich plötzlich wie im Delirium, der gesamte Antrieb hakt, der Umwerfer schiebt die Kette nicht runter, die Kette steht irgendwie quer. Statt stehen zu bleiben, drücke ich noch einmal rein in der Hoffnung, dass sich alles schon wieder hinschieben wird und !KCHRiiiKSSSS! ist die Kette gerissen.

Gut gemacht, Bernhard, des war’s. Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob ich nun glücklich sein soll, weil die Quälerei ein Ende hat. Oder verzweifelt, weil ich einfach zu Ende fahren will. Jedenfalls rolle ich mit der Kette in der Hand hinunter zum Zeitnahme-Truck und tatsächlich: Da stehen die beiden Dienstagsradlerinnen mit dem Weißbier in der Hand und warten schon auf mich (von hier aus noch einmal einen ganz lieben und herzlichen Dank dafür!). Ich spüle die erste Enttäuschung mit einem ordentlichen Schluck runter, was der Rennsprecher gleich entdeckt und den Anlass nutzt, um ein bisschen Werbung für das sehr süffige Flötzinger Hefeweißbier zu machen... ich sagte es ja schon: Profisprecher.

Da kommt Walter und er sieht nicht glücklich aus, was ich sehr gut verstehen kann. Noch eine ganze Runde und er drückt tapfer weiter. Die Stadionsprecher brüllen schon wieder ins Mikrofon: Bernd liegt weit vorne, dreht einsam seine schnelle finale Runde unterhalb der Schopper-Alm und nur wenig später rollt er als Erster ins Ziel. Wir warten zusammen auf Walter, der ein paar Minuten danach kommt, und ich reiche ihm sofort das Weißbier zur ersten Erfrischung.

Dann ist Sebi in der Elite-Klasse dran. Dass sein Rennen bestimmt kein großer Spass wird, erkennt man gleich an 3 Dingen: Erstens an den Konkurrenten. Zweitens an der Länge der Strecke mit 5 Runden. Und drittens am zusätzlichen steilen Anstieg hinauf in den Hochwald, den nur die Lizenzfahrer drücken müssen. Brutal. Das Rennen startet, Sebi schiesst sofort los und reiht sich sehr weit Vorne ein. Als wir ihn wieder sehen, liegt er auf dem dritten Platz und wir können es kaum fassen. Er gibt vollen Druck, fetzt rauf und runter, doch wir haben ein wenig Sorge, dass er dieses Höllentempo nicht durchhalten kann. Umso mehr feuern wir ihn an und sehen, wie sehr er kämpft und ackert. Doch er muss seinem höllischen Anfangstempo Tribut zollen und verliert schließlich einige Plätze. Am Ende kommt er auf einen super dritten Platz in der Junioren-Wertung der Oberbayerischen Meisterschaft. Gut gekämpft, Sebi!

Fazit: Das Rennen der Dienstagsradler ist absolut super, da stimmt einfach alles.

Und das bestimmt nicht nur deshalb, weil 3 von 5 gestarteten Montagsradlern gleich sechs Stockerlplätze in unterschiedlichen Wertungen erkämpft haben... ;-))

 

Bericht von Börni.

 

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